Mechanisches Doping
Datum: | 1. Februar 2008 |
Ort: | MEDICA-Klinik, Leipzig |
Workshop "Mechanisches Doping"
Der Workshop fand erstmals 01. Februar 2008 in den Räumen der Medica-Klinik statt.
Einführend erläuterte Dr. Sven Nagel den Fall “Oscar Pistorius”. Am 14.01.2008 erhielt der Leichtathlet Pistorius keine Starterlaubnis für die Olympischen Spiele in Peking. Die Prothesen des Unterschenkelamputierten sollen eine zu große Hilfe sein. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF berief sich in seinem Grundsatzurteil auf ein 30-seitiges Gutachten von Prof. Dr. Brüggemann von der Sporthochschule Köln, dass nach ausgiebiger Untersuchung des Sprinters zu dem Schluß gekommen war, daß sich der Paraolympics-Gewinner durch die hochtechnologisierten Carbonprothesen einen zu großen Vorteil verschafft hätte. Laut IAAF-Regel 144.2 dürfen Behinderte mit künstlichen Hilfsmitteln nicht zu offiziellen Wettbewerben der Nichtbehinderten antreten.
Man beschrieb den Unterschied als den zwischen einem Fahrrad mit und ohne Gangschaltung. Pistorius möchte gegen diese Entscheidung Rechtsmittel vor dem internationalen Sportgerichtshof in Lausanne (CAS) einlegen. Er sieht sich in der Verantwortung, für sich und alle behinderten Athleten die Entscheidung auf dem höchsten Level zu suchen. Sein Manager äußerte zudem Zweifel an den Ergebnissen der Studie. Er ist der Auffassung, es seien nicht genügend Faktoren berücksichtigt worden.
Es ist daher nur folgerichtig, daß sich das Institut für Deutsches und Internationales Sportrecht mit dieser Thematik befaßt.
Im Zusammenhang mit dem Fall Pistorius kam es zum ersten Mal der Begriff des mechanischen oder „Techno-Dopings“ auf. Der Workshop sollte helfen, dieses noch unergründete Gebiet zu erschließen.
Zunächst versuchte Dr. Wolfgang Schild von der Universität Bielefeld die Frage „Wann kann man von Techno-Doping sprechen?“ zu beantworten. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass nach der derzeitigen Definition ein mechanisches Doping nicht erfasst wird. Problematische seien dabei vor allem solche Prothesen, die, wie im Fall Pistorius, nicht im Alltag verwendet werden können. Die Abgrenzung ist schwierig, unklar worauf abgestellt werden soll – die konkrete Fähigkeit der Prothesen oder eine Gesamtbetrachtung?
„Hier besteht Reglungsbedarf bei den Verbänden, auch bei denen des Behindertensports, eine allgemeine Regel wie Art. 144 IPC reicht nicht aus. Der Begriff „Vorteil“ ist zu ungenau.“
Herr Gotthard Neubert beleuchtete das Problem von der Seite eines erfahrenen Orthopädietechnikmeisters. Die Entwicklung der Orthopädiematerialien sei auch durch den Behindertensport rasant vorangegangen. Er selbst sei vor anderthalb Jahren zum ersten Mal auf die Formulierung „Techno-Doping“ gestoßen und habe sich seitdem viele Gedanken gemacht. Dabei sei er zu dem Schluss gekommen, dass eine technische Manipulation bei Sportgeräten zumindest möglich ist. Die Möglichkeit, Kraft zu speichern sei zwar gering, bei den heutigen geringen Abständen vor allem in den Laufdisziplinen jedoch nicht zu unterschätzen.
Im Anschluss an die Vorträge der beiden Referenten entstand eine angeregte Diskussion.
Auf die Frage nach dem mechanischen Vorteil einer Prothese sagte Neubert: „Die Prothese allein ist nicht ausschlaggebend, man muss Bedenken, dass deren Nutzer auch viel Kraft aufwenden muss.“ Prof. Schild wendete diesbezüglich ein, dass dies bei Doping anderer Art ebenso sei. Die Frage sei, ob die Verwendung solcher Prothesen nun „Doping, oder nur unfair und verboten“ sei? Er selbst halte es für vertretbar, hier von Doping zu sprechen.
Der Begriff des Techno-Dopings konnte noch nicht eindeutig geklärt werden, jedoch wurden erste wichtige Schritte getan. IDIS bietet hierzu Weiterbildungen an, um Sportlern und Funktionären das komplzierte Thema weiter näherzubringen.
Rugby Akademie
Datum: | 23. Februar 2008 |
Ort: | Rugby-Akademie Sachsen |
Vortrag “Haftung im Ehrenamt”
Im Rahmen einer Weiterbildungsveranstaltung der Rugby-Akademie Sachsen hat Herr Mirko Zebisch am 23.02.2008 einen Vortrag mit dem Thema “Haftung im Ehrenamt” gehalten.
Gewalt im Stadion
Datum: | 8. April 2009 |
Ort: | Kinder- und Jugendzentrum „Die Insel“ (Buttergasse 9, Leipzig) |
Workshop "Gewalt im Stadion"
Initiative für gewaltfreien Fußball
Der Politikwissenschaftler Ronny Kauerhof wird in dem Workshop auf die Auswirkungen der Gewalt bei Fußballspielen eingehen. Insbesondere sollen die Kinder die Möglichkeit haben, sich Gedanken über die Realität bei Fußballspielen machen zu können und die Möglichkeit erhalten, diese entfernt vom Stadion in Ruhe zu reflektieren. Als Kontrapunkt wird am Ende der Veranstaltung selbst Fußball gespielt.
Am 8. April 2009 hat das Institut für Deutsches und Internationales Sportrecht einen Workshop im Kinder- und Jugendzentrum „Die Insel“ durchgeführt.
Politikwissenschaftler Ronny Kauerhof hat in seinen Ausführungen zur „Gewalt im Stadion“ das Ziel verfolgt, den teilnehmenden Kindern zwischen 10 und 15 Jahren die Realität in Fußballstadien vor Augen zu führen. Dabei wurde die Schattenseite des Fußballs, Ausschreitungen von Hooligans, mittels Videoausschnitten präsentiert. Über eine Reflektion in der Ruhe fernab des Stadions sollte es den Teilnehmern ermöglicht werden, für sich eine eigene Definition von Gewalt zu finden.
Im Rahmen des Workshops wurde auch der Fragebogen zur aktuellen Studie des Instituts von den Kindern ausgefüllt. In der Untersuchung „Standortbestimmung: Jugendliche Fußballfans“ wird nach Einstiegsvariablen in die Fanszene gesucht. Ebenfalls erforscht werden soll das Verhalten im Stadion sowie altersspezifische Erfahrungen als Zuschauer von Fußballspielen.
Im Mittelpunkt des Workshops stand ebenfalls die Reflektion des eigenen Fandaseins.
Am Ende der Veranstaltung stand ein Fußballspiel der Teilnehmer. Spaß, Freude und Fairness sollten im Spiel einen Kontrapunkt zur Gewalt der Videoausschnitte setzen. Das Ergebnis lautete 2:2 und passend zum Thema des Workshops musste Schiedsrichter nicht ein einziges Foul ahnden.
Fußballfans statt Grobiane!
Datum: | 28. April 2009 |
Ort: | Mensa des Sportgymnasiums (Marschnerstr. 30, Leipzig) |
Podiumsdiskussion "Fußballfans statt Grobiane!"
Initiative für gewaltfreien Fußball
Jugendhäuser, Schulen und Vereine müssen noch mehr Verantwortung für gewaltfreie Konfliktlösungen übernehmen. Zu diesem Ergebnis kamen am Dienstag die Teilnehmer des Workshops „Fußballfans statt Grobiane“, der vom Institut für Deutsches und Internationales Sportrecht (IDIS) organisiert wurde. Bei der Veranstaltung im Sportgymnasium referierten Uwe Kilz, Polizeidirektor und Leiter der Prävention der Polizeidirektion aus Dresden sowie Dr. Stefan Remke, Polizeipsychologe der Polizeifachschule Leipzig. Diskutiert wurde neben der aktuellen Situation der Gewaltausschreitungen bei Fußballspielen im ostdeutschen Raum unter besonderer Beachtung der Probleme in Leipzig auch das Gewaltpräventionsprojekt der IDIS an Leipziger Schulen, in Vereinen und Verbänden, welches von dem Politikwissenschaftler Ronny Kauerhof geleitet wird. Rund 50 Leipziger Schüler und Vertreter von regionalen Fußballvereinen sowie Pädagogen aus Leipziger Jugendhäuser nahmen an der Veranstaltung teil.
In einem Punkt waren sich alle Teilnehmer und Referenten des Workshops „Fußballfans statt Grobiane“ einig: Um die ansteigende Gewalt Jugendlicher einzudämmen, müssen Vereine, Polizei, Schulen und Jugendinstitutionen gemeinsam im präventiven Bereich wirksam werden.
Die Ursachen der zunehmenden Gewalt in deutschen Fußballstadien sah Uwe Kilz in der Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher, in der Arbeitslosigkeit und der Identitätssuche. Denn diese Altersgruppe will verstärkt öffentlich wahrgenommen werden. Besorgt äußerte sich Uwe Kilz gegenüber den politischen Aktivitäten, die von Seiten der Hooligans ausgehen. Besonders bei ostdeutschen Vereinen gibt es verstärkt Tendenzen ins rechtsextreme wie auch ins linksextreme Milieu. Ursprünglich gewaltfreie Ultras, fanatische Anhänger des Fußballsports, neigen verstärkt zur Gewaltbereitschaft, wie klassische Hooligans. „Sachsen ist eigentlich auf einem guten Weg, die Zusammenarbeit hat jedoch noch Reserven“, gibt sich Uwe Kilz dennoch optimistisch. Besonderes Augenmerk liegt derzeit bei den 14 bis 17 Jährigen. Diese Altersgruppe beinhaltet die stärkste Zunahme an Gewalttaten.
Und genau da versucht Dr. Stefan Remke anzusetzen. Der Polizeipsychologe erklärte am Beispiel des Projektes „Vertragen statt Schlagen“, wie er in Schulen präventiv mit 12 bis 16 Jährigen zusammenarbeitet. Das seit 1997 bestehende Projekt hat das Anliegen, Schüler für die Aufgaben der Polizei zu sensibilisieren und deren Handeln nachvollziehbar zu machen. Ebenso soll ein richtiges Rechts- bzw. Unrechtsverständnis geschult werden. So erhalten die Jugendlichen nach den insgesamt vier Projektphasen ein viel stärkeres Bewusstsein für Straftaten und deren Folgen. „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Vereinen, Schulen, Fanprojekten sowie Jugendeinrichtungen sind existenziell notwendig, um diese Probleme in den Griff zubekommen“, betonte Dr. Remke. Die emotional geführte Diskussionsrunde am Ende der Veranstaltung zeigte einmal mehr, dass der Dialog zwischen den Beteiligten für die Lösung des Problems Gewalt bei Fußballspielen auch in Zukunft fortgesetzt werden muss.
Viele Vereine - Viel Gewalt?
Datum: | 16. September 2009 |
Ort: | Kuppelhalle, Leipziger Volkzeitung (LVZ), Peterssteinweg 19, 04107 LEIPZIG |
Podiumsdiskussion "Viele Vereine - Viel Gewalt?"
Initiative für gewaltfreien Fußball
Nach der Präsentation der Ergebnisse einer Studie der IDIS zum Thema Gewaltbereitschaft wird in einer Podiumsdiskussion erörtert, ob die in Leipzig hinlänglich bekannte Problematik durch das Engagement von Redbull noch verstärkt wird. Diese Frage ist deshalb von besonderer Brisanz, weil die Abschaffung der 50+1 Regelung auf der Agenda von DFB und DFL stehen. Sollte diese Beschränkung tatsächlich fallen, ist der Weg für „Großinvestoren“ auch in anderen Regionen Sachsens und der gesamten Bundesrepublik offen. Insofern können wir in Leipzig derzeit gleichsam eine Pilotentwicklung verfolgen, die richtungsweisend für den zukünftigen kommerziellen Fußball ist. Ob diese Entwicklung – neben anderen Faktoren – zu einer Verschärfung der Gewaltproblematik führt und wie hierauf angemessen reagiert werden kann – diese und andere Fragen werden im Rahmen der Podiumsdiskussion erörtert.
Ein „Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Viele Vereine – Viel Gewalt?“ stellte das Institut für Deutsches und Internationales Sportrecht (IDIS) am 16.September die ersten Ergebnisse einer Studie zum Thema „Entwicklung von Gewaltbereitschaft bei jugendlichen Fußballfans“ vor.
Ein „gewaltiges Interesse“ zeigte sich früh am Eingang.
Nachdem bereits im Rahmen des 1. Leipziger Sportrechtstages im Jahre 2007 über mögliche Ursachen der Gewaltbereitschaft von jugendlichen Fußballfans diskutiert wurde, widmete sich IDIS im vergangenen Jahr intensiv diesem Problem. Neben zahlreichen praktischen Aktivitäten – wie Workshops und Vorträge (u.a. in Jugendhäusern) sowie einer Fanfahrt zum „Filmfest 11mm“ nach Berlin – war die Studie der zentrale Punkt. Die Besonderheit dieser Untersuchung liegt darin, dass ca. 400 (noch) gewaltunauffällige Schüler im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt wurden, um in dieser Gruppe Bedingungen zu finden, unter denen die Jugendlichen eine Gewaltgeneigtheit entwickeln könnten, die sie im Umfelds des Sports ausleben.
Zu den zentralen Ergebnissen der Studie gehören, dass fehlende Ressourcen der Freizeitgestaltung sowie die Arbeitslosigkeit der Eltern nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Wichtigstes messbares Kriterium hingegen war die „erhöhte Regelresistenz“ von Jugendlichen. Die Gruppe, die sich durch Normvorgaben (etwa in der Schule) besonders stark eingeschränkt fühlt, ist signifikant gewaltbereiter als die Vergleichsgruppe, der die Regelanerkennung wesentlich leichter fällt. Allerdings war die Studie nicht darauf angelegt zu klären, ob hier tatsächlich ein Ursachenzusammenhang besteht und woher die verminderte Regelansprechbarkeit kommt. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf, wobei sich die Beantwortung dieser Fragen sicherlich in den schwierigen Gesamtkomplex der Erforschung der Jugendgewalt einreihen muss.
Neben der (wichtigen) Prävention darf jedoch die zweite Schiene der Gewaltbekämpfung – die Repression – nicht vernachlässigt werden. Hier gilt es zunächst, die Mittel des Strafrechts auszuschöpfen. In diesem Zusammenhang sollte jedoch nicht vergessen werden, dass das Strafrecht als „ultima ratio“ lediglich die rechtlichen Grenzen der Gesamtgesellschaft absichert und insofern nur eine beschränkte Wirkung entfalten kann. Dies zumal die Strafverfolgung in der Hand des Staates liegt und damit von den handelnden Akteuren (Verbände und Vereine) abgekoppelt ist. Im Hinblick darauf sind weitere wirksame Repressionsmittel zu untersuchen, auf die insbesondere die Vereine aktiv einwirken können. Hier schlägt IDIS – neben den Stadionverboten – vor, die Möglichkeit der zivilrechtlichen Verfolgung von Störern – welche durch die Rechtsprechung immer mehr abgesichert wird – konsequenter und systematischer auszuschöpfen. Ein diesbezügliches Pilotprojekt wird noch dieses Jahr gestartet.
Im Anschluss daran wurden diese Ergebnisse des IDIS-Projekts sowie aktuelle Entwicklungen im Leipziger Fußball in einer Podiumsdiskussion erörtert. Im Zentrum stand die Frage nach der Zukunft des „Fußballstandortes Ostdeutschland“, wobei im Hinblick auf das Engagement von RedBull die Leipziger Fußballlandschaft im Vordergrund stand.
Das Medieninteresse an diesem Thema war groß und beweist die Wichtigkeit und Notwendigkeit solcher Projekte.
Medienecho
Rechte und Pflichten der Sportler
Datum: | 4. März 2009 |
Ort: | Seminarraum von IDIS Floßplatz 4, Leipzig |
Download: Flyer Workshop „Rechte und Pflichten der Sportler“
Beitrag zum Thema Radio Mephisto „Rechte und Pflichten der Sportler“
Workshop "Rechte und Pflichten der Sportler"
Deutlich verunsichert zeigen sich Spitzenathleten hinsichtlich der ab 1.1.2009 in Kraft getretenen Reglungen des Nada-Codes 2009. Besonders die von der Ein-Stunden-Regel betroffenen Freiheitsrechte und die Handhabung des Adams-Meldesystem zur Dopingbekämpfung sind Punkte über die aus Sportlersicht diskutiert werden muss. „Adams“, das neue Anti-Doping Administration & Management System der Welt-Antidopingagentur (Wada), sorgte in diesem Jahr schon für Aufsehen. 65 belgische Athleten reichten Klage gegen den Antidoping-Code ein, weil er gegen Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz der Privatsphäre) verstoße.
Mit dem vom Institut für Deutsches und Internationales Sportrecht (IDIS) veranstalteten Workshop zum Thema Rechte und Pflichten der Sportler wurde ein erster Schritt gewagt, die Sportler in eine Kommunikation über den Nada-Code einzubeziehen.
In den Räumen des Instituts in Leipzig referierte Dr. Sven Nagel über die rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundlagen, der die Sportler und Verbände betreffenden Regelungen.
Die anwesenden Spitzensportler, wie Stefan Herbst und Annett Böhm, und Vertreter der Landessportverbände Sachsen-Anhalt und Niedersachsen diskutierten angeregt über Themen wie Athletenvereinbarungen. Dabei stand der Athlet als Rechtssubjekt und die Zulässigkeit der mit den Sportlern getroffenen Vereinbarungen im Mittelpunkt.
Die Umsetzung des Nada-Codes 2009 und die Schwierigkeiten, welche für behinderte Athleten aus den neuen Regelungen entstehen, wurde von Kirsten Meier vom Behindertensportverband dargelegt.
Fünf weitere Workshops, die von April bis Juni stattfinden sollen, befinden sich in der Vorbereitungsphase. Der nächste Workshop zum Thema „Management in Vereinen“ wird am 29.04.2009 stattfinden. Die folgenden Workshops beschäftigen sich unter anderem mit Themen wie „Sport und Versicherungen“ sowie „Medizin und Recht“.
Management in Vereinen
Datum: | 29. April 2009, 15.00 – 17.00 Uhr |
Ort: | Seminarraum von IDIS Floßplatz 4, Leipzig |
Workshop "Management in Vereinen"
Im Vortrag „Steilvorlage für die Volkswirtschaft – Die strategische Ausrichtung eines Bundesligavereins“, hat Matthias Härzschel aufgezeigt, welche wirtschaftlichen Einflussfaktoren im System Profifußball eine entscheidende Rolle spielen.
Mit vielen Praxisbeispielen (Energie Cottbus, CZ Jena etc.) wurde auf die strategische Zielsetzung von Vereinen eingegangen. Zu diesen Zielen gehören der Bereich der Vereinsmitglieder, die Zuschauer, das Marketing und Merchandising sowie das Internet. In diesem Zusammenhang wurde in einem Exkurs auf nationale und internationale Medienrechte im Sportrechtemarkt eingegangen.
Matthias Härzschel
- hat Sportmanagement an der Universität Leipzig und Sportökonomie an der European Business School studiert.
- war unter anderem beim FC Carl Zeiss Jena Geschäftsführer
Praxisprobleme des Sportrechts
Datum: | 17. Mai 2009 |
Workshop "Praxisprobleme des Sportrechts"
Dr. Kauerhof D.E.A. (Paris – Sorbonne) bietet eine Schulung zum Themenbereich Sportrecht an. Trainer und Übungsleiter, die in ihrer täglichen Arbeit mit Sportrechtsproblemen in Berührung kommen können sowie alle Interessierten können an der Schulung teilnehmen und entsprechende Nachweise erwerben.
Inhalt: Die Schulung gibt einen Überblick über den Begriff des Sportrechts und dessen Verständnis in der positiven Rechtswissenschaft. Im Anschluss werden Einzelprobleme in Gruppenarbeit vertiefend erörtert, den Schulungsteilnehmern vorgestellt und diskutiert.
Folgende Fragen werden unter anderem behandelt:
- Haftet der Trainer für sein fremdnütziges Handeln nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit?
- Was ist, wenn bei Spielen einer Amateurmannschaft kein Arzt dabei ist. Haftet dann der Trainer?
- Sonderproblem Nachwuchsspieler: Für welche Tätigkeiten (Baden etc.) braucht der Trainer eine Erlaubnis der Eltern?
- Problem: Doping und Trainerhaftung!
- Wer haftet, wenn eine Spieler/Sportler infolge einer Trainings- oder Wettkampfverletzung arbeitsunfähig wird?
Probleme bei der Umsetzung des NADA-Codes durch die Spitzensportfachverbände und die Landessportfachverbände
Datum: | 10. Juni 2010 |
Ort: |
Workshop "Probleme bei der Umsetzung des NADA-Codes durch die Spitzensportfachverbände und die Landessportfachverbände"
Mit dem Ziel rechtliche Fallstricke bei der Umsetzung des NADA-Codes 2009 zukünftig vermeiden zu können, informierten sich bei der Veranstaltung des Institutes für Deutsches und Internationales Sportrecht am 10. Juni 25 Vertreter der nationalen Spitzenverbände und der Landessportfachverbände.
Im Laufe des Jahres 2009 hatte sich bereits herauskristallisiert, dass die Umsetzung des NADA-Codes auf rechtliche Probleme stößt. Bei einer Implementierung sei besonders zu beachten, dass die Erstreckung der Verbandsordungsgewalt auf den Betroffenen gewährleistet ist, so Dr. Sven Nagel, Referent des Workshops. Dr. Sven Nagel ist Rechtsanwalt und ausgewiesener Experte bezüglich der Umsetzungsmechanismen des NADA-Codes 2009. Er hat zuletzt in der Causa Sport 1/2009 einen Aufsatz zum Thema „Rechtliche Fallstricke bei der Umsetzung des NADA-Codes“ veröffentlicht.
Wie er betont, müssen Ordnungsmaßnahmen bei einem Antidopingverstoß eine wirksame Grundlage in der Satzung haben. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Sportler – wie in der Vergangenheit geschehen – trotz verweigerter Dopingprobe einer Sperre entgehen. Dies soll eine ordnungsgemäße Verankerung des NADA-Codes 2009 verhindern; zumal die Gefahr besteht, dass die öffentliche Förderung der betroffenen Verbände bei einer nicht ordnungsgemäßen Umsetzung gestoppt werden könnte.
Das Problem der Integration des NADA-Codes 2009 betrifft allerdings nicht nur die nationalen Spitzenfachverbände, sondern auch die einzelnen Landesverbände. Um eine flächendeckende Antidopingbekämpfung zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass auch auf Landesebene die rechtlichen Instrumentarien geschaffen werden, um im Falle eines Dopingverstoßes Sanktionen entsprechend den Vorgaben des NADA-Codes 2009 auszusprechen.
Dabei stellt sich insbesondere die Frage, ob die sogenannte „dynamische Verweisung“ auf den Anti-Doping-Code des übergeordneten Spitzensportfachverbandes oder der Nationalen Anti-Doping-Agentur ausreichend ist, um im Ernstfall eine Sanktionierung des Betroffenen durchzusetzen.
Im Rahmen der Diskussion zeigte sich, dass der Umgang mit minderjährigen Leistungssportlern rechtliche Fragestellungen aufwirft, wie zum Beispiel die vertragliche Unterwerfung und die Sanktionierung im Falle eines Dopingverstoßes.
Der Kinder- und Jugendschutz im Sport ist einer von drei Arbeitskreisen des 3. Leipziger Sportrechtstages am 6./7. November 2009.
Vortrag Silberberg Sportmedizintage
Datum: | 26. März 2010 |
Ort: | Aue |
Sportärztetag in Aue
Sportmediziner debattieren über Kampfsport, Doping und Sportrecht
Sportärztetag in Aue: Zum vierten Mal treffen sich Mediziner in der Helios-Klinik Aue, um über Sportverletzungen, Doping und Sportrecht zu debattieren, aber auch über Aufwärmtraining und Ringerohren. Neben fachspezifischen Vorträgen wurde die Sportlandschaft im Lößnitztal abgegrast. Fußball, Handball und selbst Ringkampf stand auf dem Terminplan der 50 Sportmediziner, die zum Teil von weit her ins Erzgebirge gekommen waren.
Die Veranstalter und Organisatoren scheuten sich nicht, sogenannte heiße Themen anzupacken und die Teilnehmer mit – aus sportmedizinischer Sicht – strittigen Themen zu konfrontieren. Ist Sport und Asthma im Kindesalter ein Widerspruch? Welchen Sport verträgt (oder braucht) eine geschädigte Wirbelsäule?
Auch Doping spielte eine Rolle bei den Tagesordnungspunkten des Sportärztetages 2010 in der Helios-Klinik auf dem Silberberg. Chefarzt Dr. Erhardt Weiß und Oberarzt Dr. Torsten Seltmann hatten sich dazu hochkarätige Verstärkung ins Boot geholt: Rechtsanwalt Dr. Sven Nagel hielt einen Vortrag zum Doping, hatte doch der Fall der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein zuletzt für viel Kopfschütteln bei Sportmedizinern und Juristen gesorgt. Der Leipziger Dr. Sven Nagel konfrontierte die Seminarteilnehmer mit rechtlichen Dingen zum Thema Doping, beleuchtete damit die dunkle Seite des Sportes aus Sicht der Juristen und klärte damit wichtige Fragen der Sportmediziner zu diesem Thema.
Sportpsychologie (Überbelastungssyndrom) und Physiotherapie bei Fußfehlstellungen spielten genauso eine Rolle wie Hautkrankheiten im Sport oder der Erfahrungsbericht eines 100-Kilometer-Läufers. Dr. Jörg Hammer aus der Unfall-Klinik Leipzig beantwortete die Frage, ob Achillodynie beim Sportler das Karriereende bedeuten muss. Selbst das Aufwärmtraining im Wandel der Zeit wurde vom Co-Trainer des FC Erzgebirge Aue Marco Kämpfe erörtert. Auch Ernährungskonzepte für Sportler waren ein Thema.
Doch die Sportmediziner mussten bei all diesen Vorträgen und Referaten nicht nur beweisen, dass sie Sitzfleisch haben, sondern das Selbige auch bewegen. Fußball im Praxisteil, klar – auch in der Sportmedizin immer ein Thema, zudem der FC Bayern München II in Aue zu Gast war. Aber auch das Zweitliga-Handballspiel des EHV Aue gegen die SG Bietigheim begeisterte die Sportmediziner, die diese Spiele besuchten.
Doch während die Herren und Damen in Weiß auch dort noch in den Zuschauerrängen Platz nehmen durften, mussten sie im Praxisteil des Gesamtprogramms selbst ran und tauschten den Arztkittel mit dem Ringertrikot. Ringen? Vor allem hier wurden in Aue einmal mehr Vorurteile abgebaut. Denn dort, wo die Sportmediziner aus Unkenntnis heraus oft die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, wurde das Gegenteil vom bisher geglaubten über diese Sportart bewiesen. Ringen als Kampfsportart kann positiven Einfluss auf Schädigungen des Binde- und Stützgewebes und vor allem muskuläre Disbalancen nehmen, aber vor allem kann dieser Ganzkörpersport vielen Schädigungen vorbeugen.
Die Vorführungen der Ringer unter Übungsleiter Björn Schöniger und die eigenen leichten Kampfübungen halfen den Sportmedizinern Vorurteile abzubauen. Selbst die Frauen, die im ungewohnten Kampfsport fleißig mitübten, zeigten sich begeistert. Der Praxisteil unterstrich die theoretischen Ausführungen von Frank Vieweg, einem einstigen Ringer, der viele Jahre im Ringer-Verband Sachsen als Präsident fungierte, der in seinem Referat “Ist Ringen wirklich eine gefährliche Sportart“ die Seminarteilnehmer vom Gegenteil zu überzeugen suchte.
Im Zusammenspiel zwischen Praxis und Theorie dürfte das den Ringern gelungen sein. Keiner der Mediziner wird wohl demnächst einen kleinen Patienten mit Rückenproblemen von dieser Sportart abraten, sondern zusammen mit den Trainern helfend eingreifen. „Es war eine gute Mischung zwischen theoretischen Erkenntnissen und dem Praxisteil. Viele Teilnehmer zeigten sich überrascht und begeistert zugleich, wobei vor allem die Kampfsportart Ringen für solche Veranstaltungen, aber auch für den Schulsport, prädestiniert ist. Denn der Ringkampf als eine der ältesten Sportarten der Welt zielt als einzige Kampfsportart nicht darauf ab, einen Gegner zu verletzen oder außer Gefecht zu setzen“, erhielt Wolfgang Normann als einer der Organisatoren für den Bereich Ringen bei Ärztetag ein positives Feedback der Teilnehmer, wobei er den Zuschauern des Praxisteils die Übungen erläuterte.
Eine runde Sache, der 4. Sportärztetag, bei dem auch das abendliche Kulturprogramm nicht fehlte, dass nach den vielen Referaten und neuen Erkenntnissen im Seminarraum für Auflockerung sorgte.
„Unsere Sportmedizinertage haben sich etabliert. Wir mussten gar Absagen erteilen, weil sich weitaus mehr Teilnehmer anmelden wollten, als das Seminar verträgt. Wir waren sozusagen voll ausgelastet“, zeigte sich Chefarzt Dr. Weiß zufrieden mit der Veranstaltung, die nach diesem Erfolg auch 2011 seine Fortsetzung finden wird.
– Jörg Richter
Der Vortrag des Herrn Rechtsanwalt Dr. Sven Nagel kann hier abgerufen werden.